
BCDR für den Mittelstand – von der Rennstrecke gedacht
Der Sachsenring (21.–24.08.2025) war für COSY RACING by ESM mehr als ein Rennwochenende. Er war eine Blaupause dafür, wie BCDR für den Mittelstand funktionieren sollte: Risiken antizipieren, Prozesse trainieren, Wiederanlaufzeiten sichern. Genau dieses Denken prägt Team, Technik und Taktik. Und es erklärt, warum die Performance am Samstag so stark war – und weshalb ein Defekt am Sonntag als Lernfall dient, nicht als Rückschlag.
Heimstärke mit System
Der Aston Martin Vantage GT4 Evo wurde von EastSide Motorsport vorbereitet – nur wenige Kilometer vom Kurs entfernt. Die kurzen Wege zahlen sich aus. Mehr Fahrzeit, mehr Daten, sauberere Abläufe. Dazu Unterstützung von Partnern und Gästen an der Strecke. Das Umfeld passt. Der Fokus auch.
Samstag, Qualifying: Referenz gesetzt
Jan Philipp Springob zündete im ersten Qualifying eine klare Duftmarke. Pole-Position. Vorsprung von über vier Zehnteln. Auf dem technisch anspruchsvollen Kurs ist das ein Statement. Es zeigt: Set-up, Reifenfenster, Bremsbalance – alles im Fenster. Für den Mittelstand übersetzt: So sieht ein erfolgreiches Probelauf-Szenario aus, wenn BCDR-Architektur, Monitoring und Runbook zusammenklicken.
Samstag, Rennen: Kontrolle, Tempo, Teamwork
Vom Start weg kontrollierte Springob das Feld. Präzise Outlaps. Konstante Pace. Sauberes Überrunden. Der Pflichtstopp saß, Storm Gjerdrum übernahm und verteidigte die Spitze. Bis in die vorletzte Runde lag der Aston Martin vorne. Das war gelebte Resilienz: Plan A greifen lassen, Plan B bereithalten, Kommunikation auf Funk und Pitwall klar halten.
Am Ende: Zieldurchfahrt als Dritter, später eine Rückstufung auf Platz fünf wegen einer Berührung im engen Kampf um das Podium. Wichtig: Gjerdrum sicherte den Sieg in der Rookie-Wertung. Für die interne Bilanz zählt der Trend – und der zeigt nach oben.
BCDR-Transfer: Warum der Samstag wie ein gelungener Recovery-Test wirkt
Was im Qualifying und im Stint-Management funktionierte, ist BCDR-Logik in Reinform. Erstens: Redundantes Wissen – Springob setzt die Referenz, Gjerdrum bestätigt. Zweitens: Prozessdisziplin – definierte Boxenfenster, klarer Rollenwechsel. Drittens: Monitoring – Telemetrie und Reifenbilder statt Bauchgefühl. Viertens: Recovery-Zielgrößen – im Rennen ist es die Stintlänge, in der IT sind es RTO/RPO, messbar und testbar. So wird BCDR für den Mittelstand planbar, bezahlbar und wirksam.
Sonntag, Rennen: Servolenkung vs. Realität – und was IT anders kann
Am Sonntag startete Gjerdrum aus Reihe drei stark ins Rennen. Nach dem Fahrerwechsel musste Springob den Wagen jedoch abstellen. Servolenkungsprobleme machten eine sichere Weiterfahrt unmöglich.
Warum passieren solche Ausfälle im Motorsport? Weil physische Komponenten unter Grenzlast stehen: Vibrationen, Temperaturspitzen, Bauteiltoleranzen. 100 % Verfügbarkeit gibt es mechanisch nicht. Man reduziert Risiken, man eliminiert sie nicht.
In der IT darf der Mittelstand höher zielen. Mit BCDR-Architekturen – von Immutable Backups über automatisierte Failover-Cluster bis zu getesteten Wiederanlauf-Workflows – lässt sich der Ausfall auf unter die Zeitspanne einer Rennrunde am Sachsenring drücken. Heißt konkret: Dienste sind schneller wieder online, als der Leader einmal um den Kurs fährt. Das ist der Vorteil digitaler Redundanz gegenüber mechanischer Realität.
Kaito als Symbol: Sicherheit sichtbar gemacht
Auf der Karosse fährt wieder der kleine Hacker Kaito mit. Er erinnert daran, dass Datendiebstahl und Ausfälle real sind. Die Antwort darauf ist BCDR für den Mittelstand: klare Back-up-Strategien, regelmäßige Restore-Tests, dokumentierte Runbooks. Sichtbar auf dem Auto, wirksam im Betrieb.
Teamdynamik: Lernen in Rundenzeiten
Das Zusammenspiel aus dem erfahrenen Springob und dem 16-jährigen Gjerdrum trägt. Der eine liefert Benchmark und Struktur. Der andere steigert seine Konstanz Stint für Stint. Diese Lernkurve ist ein Asset. Für Unternehmen gilt das Gleiche: BCDR wird nicht gekauft, es wird eingeübt – bis jeder Handgriff sitzt.
Was der Mittelstand daraus mitnimmt
- Proben macht Meister: Wie beim Qualifying müssen Wiederherstellungsübungen regelmäßig laufen.
- Transparenz schlägt Hoffnung: Telemetrie im Auto entspricht IT-Monitoring – ohne Messwerte keine Entscheidungen.
- Zeit ist die KPI: Im Rennen entscheidet die Outlap, in der IT der Wiederanlauf.
- Nähe zählt: Kurze Wege, eingespielte Partner und ein belastbares Netzwerk schaffen Reaktionsgeschwindigkeit.
Fazit: Starke Samstagsleistung, klarer Kurs für BCDR
COSY RACING by ESM hat am Samstag gezeigt, wozu Team und Technik fähig sind: Pole, Führungsrunden, Podiumspace. Die Sonntagserfahrung liefert den Härtetest für Resilienz. Genau dort liegt der Wert für den Mittelstand: Wer BCDR so denkt wie ein Spitzenteam seine Renntage, minimiert Stillstand und beschleunigt die Rückkehr in den Normalbetrieb. Nächster Schritt: Learnings umsetzen, Prozesse schärfen, Pace halten.
Fotos: TXO Media